1977 - Mitteldeutsche Tageszeitung, Ausgabe Quedlinburg

Rast in der Roseburg

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Im Jahre 1904 wurde die Roseburg bei Ballenstedt — früher auch Rothallesburg oder Rosselburg genannt — erstmals in einer Urkunde des Klosters Gernrode erwähnt. Sie ging 1227 in den Besitz des Anhaltinischen Fürstenhauses über, wechselte später mehrmals den Besitzer, vorwiegend reiche Einwohner Ballenstedts, bis im Jahre 1905 der Berliner Baumeister Bernhard Sehring die historische Stätte übernahm. Eine gewaltige Steinmauer umschließt heute das Gelände, und vom Aussichtsturm hat man einee herrlichen Blick auf die Harzberge. Der Park ist nach dem Muster des Wörlitzer Parkes als architektonischer Brunnenanlage entstanden. Das im Barockstil gehaltene Wasserspiel von 100 Metern Länge und die Alleen ringsumher zieren Kapitole, Figuren, Putten, kleine Brunnen und Brücken. Der Rittsaal wurde mit prächtigen Mosaikfriesen und Gemälden venezianischer Meister versehen. Im Park laden bequeme Bänke zum Ausruhen. Im Sommer werden in den Anlagen Konzerte veranstaltet.

Im April 1967 übernahm der Kulturbund der DDR Quedlinburg die Nutzung der Burg, um hier ein Kultur- und Erholungszentrum zu schaffen. Viele Restaurierungsarbeiten wurden von Mitgliedern und Freunden dieser rührigen Organisation geleistet, um den Verfall der Burg und ihrer Bauten zu stoppen. Die jetzt wieder gepflegten Parkanlagen und Gasträume, das Burg-Café und die Terasse mit Selbstbedienung garantieren den Erholungssuchenden Entspannung.

Die Roseburg ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge in das »Erholungszentrum Harz«, nicht zuletzt durch seine verkehrsmäßig günstige Lage.