12.07.1967 - Mitteldeutsche Tageszeitung, Ausgabe Quedlinburg

Ein Ausflugsziel entsteht:

Armor mit festem Standpunkt

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In einem Urwald hinein kamen vor einigen Wochen viele Kulturbundmitglieder. Wie wollten helfen. Geblieben sind aber nur die wahren Optimisten, die nun fast an jedem Wochenende mit Beil, Säge, Spaten und Harke in der verwachsenen Wildnis auf der „Roseburg” (unser Bild) die einstmaligen Wege entdecken und begehbar machen.

Dem Gärtner, Bundefreund F r i e d r i c h aus Ballenstedt, macht es besondere Freude, die Wildnis zu erkunden und zu säubern. Das Gelände wäre eine Fundgrube von besonderen Gewächsen, so meint er. Da lag Armor, eine der vielen Putten, die dieses Gelände einmal verschönten, abseits von seinem Sockel im Gebüsch. Sieben kräftige Bundesfreunde machten sich ans Werk, um Armor einen neuen festen Standpunkt zu geben, indem sie den Sockel aufrichteten und die Putte wieder daraufsetzten.

Welche Freude ist es, freiwilligen Helfern zuzusehen und zuzuhören. Gegenseitiger Rat, kräftiges Zupacken, Humor und Witz geben ihnen Freude und Ausdauer am Schaffen. Keiner fragt da nach Zeit. Man ist nur erstaunt, daß die zu Hause angegebene Stunde der Rückkehr bereits überschritten war.

Was unentwegte, einsatzfreudige Bundesfreunde schaffen, soll einmal zu einem Naherholungsziel werden. Bis dahin ist aber noch viel Arbeit zu leisten. Es werden nicht nur Helfer gebraucht, sondern auch Werkzeuge, Baumaterial, Möbel, vor allem aber Bänke für das schöne, weite Gelände. Wer würde auch helfen mit Händen, Kopf und Spenden? Das Kreissekretäriat des Kulturbundes, die Bundesfreunde E l l e r t, wären hocherfreut und dankbar, denn sie haben da eine schwere verantwortungsvolle Aufgabe übernommen zum Wohle der Werktätigen.

Elsbeth Schumann,
ehrenamtlicher Redakteur
Aufn.: Dyszynski