Aufsteigender Wehrgang mit romanischen Säulen Aufsteigender Wehrgang mit romanischen Säulen

Doch den romanischen Stil, der den Geist seiner Zeit: eine hierarchisch gegliederte Gesellschaft, beherrscht von strenger religiöser Dramatik, exakt widerspiegelte, zu Beginn des 20. Jahrhunderts total nachzuvollziehen, mußte zwangsläufig scheitern.

Die ROSEBURG wurde also keine Kopie eines romanischen Bauwerkes, immerhin lassen sich aber einige typische Details erkennen, die zum Teil sogar echt, d.h. Elemente aus anderen romanischen Bauten sind. Ein vom "Unteren Burghof" abzweigender "Wehrgang" enthält eine Anzahl mittelalterlicher Bauglieder: edle romanische Säulen mit reich dekorierten Kapitalen, die hier neu verbaut wurden. Vornehmlich romanische Formvorstellungen finden wir in der Halle des Palas, an Tür- und Fensterabschlüssen und an den neumittelalterlichen Baulichkeiten der Burgkapelle (Gaststätte) sowie dem Georgsturm (Kleine Galerie).

Mit dem Betreten der anschließenden weiträumigen Parkanlage entsteht der Eindruck, daß sie in einer anderen Zeit entstanden ist. Der Betrachter sieht sich in einem englischen Garten des frühen 19. Jahrhunderts, der durch geschickte gartenkünstlerische Einbeziehung sich mit einer frühbarocken italienischen Anlage harmonisch in einer Synthese vereinigt, an deren Wirkung die bildenden und bauenden Künste vom 11. bis zum 19. Jahrhundert teilhaben.

Architektonische Ausstattungen, wie ein aufwendiges Wasserspiel, Brücken, Treppen, Balustraden, ein bergfriedartiger Aussichtsturm, dessen Betonbaustoff ihn als neuzeitliche Schöpfung verrät, sowie die bildkünstlerischen Schmuckplastiken, Brennenschalen, Mosaiken unterschiedlicher Herkunft, teils als Original, teils als Kopie, vervollständigen das landschaftsgestalterische Bild des Parks.

Von der gesamten Fläche ist die Geländekuppe mit den angrenzenden Hangbereichen, unter Nutzung des vorhanden Baumbestandes, als Park gestaltet. Der südlich steiler abfallende Hang zur Straße, der die vermeintliche Trutzhaftigkeit der Anlage erhöht, wirkt durch seine großflächige Fliederbepflanzung im Frühjahr dekorativ und anziehend. Nur einige horizontal verlaufende Wege mit untergeordneter Bedeutung erschließen den Südhang für den Besucher.

Die Geländekuppe mit dem sich nach Norden sanft neigenden Hang ist der Hauptbestandteil des Parks. Im unteren Bereich des auslaufenden Nordhanges wurde von Sehring ein Obstgarten angelegt, der 1935 mit 900 Obstbäumen besetzt war.

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