Hier die Totalansicht – das Haus selbst fügt sich passend in die Häuserzeilen der Kantstraße und doch hebt es sich beim genauen Betrachten durch seinen eigenen Stil hervor, auch wenn die Reklame für die Gewerberäume eher stillos sind.

Wohn- und Geschäftshaus Kantstraße 153, 1891/92

Berlin-Charlottenburg

In die Reihe der Wohn- und Geschäftshäuser fügt sich die Kantstraße 153 - nur wenige Meter von Künstlerhaus St. Lukas und demnach auch vom Theater des Westens/Delphi entfernt. In Auftrag gegeben von einem Bankiers namens Eduard Husemann; die Schluss-Steine über den Fenstern des Obergeschossen tragen dessen Initialen. Und auch sonst hat Sehring nach 10-monatigem Bau wie stets nicht an Verzierungen gespart, wovon aber heutzutage fast nichts mehr zu erkennen ist. Aber spätestens der markante Dachgiebel mit den beiden typischen geflügelten Löwen (Chimären) bestätigen Sehrings Baustil. Über vier Etagen waren im Vorder- und Hinterhaus herrschaftliche Wohnungen eingerichtet, während Parterre schon immer Gewerberaum war.

Das Haus ist frisch und perfekt saniert, aber der ursprüngliche Charme und Prunk sind irgendwo verloren gegangen. Im Durchgang der weiß überstrichene (und mit Graffiti bemalte) Wappenbär, ein Bleiglasfenster, das schöne Holztreppengeländer und im Putz des Flures bewusst sichtbar gelassene Flächen mit der originalen Wandbemalung erinnern an den einstigen Glanz. Nach Durchquerung des Hinterhauses gelangt man an die Ausläufer des Künstlerhauses St. Lukas.

Hier im Durchgang befindet sich ein wichtiger Hinweis auf den Architekt Bernhard Sehring, nämlich sein typischer Berliner Wappenbär, der allerdings zur Zeit durch Schmierereien verunziert ist.
Der vordere Hinterhof. Durch einen weiteren Durchgang gelangt man in den Hinter-/Seitenflügel, welcher an das Künstlerhaus St. Lukas grenzt.
Eingang zum gesamten Gebäudekomplex und gleichzeitig der Durchgang zum Hinterhaus.
Bewusst zur Sicht freigehalten die Reste der ehemaligen Wandbemalung im Hausflur auf der obersten Etage. Das gesamte Treppengeländer aus Holz ist noch original und bestens aufgearbeitet.
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