Lebenslauf

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Es ist bezeichnend, daß Bernhard Sehring die meiste Zeit seines Lebensabends auf seinem "Märchenschloß", nämlich der nach seinen Plänen errichteten Roseburg (1905/25) verbrachte. Hier, auf der Roseburg, fanden seine gesammelten Kunstwerke Platz und Wirkung. Hier konnte er sich seinen romantischen Neigungen hingeben. Und hier plante er auch seine letzte Ruhestätte, die er jedoch letztendlich in Berlin finden sollte, als er dort am 27. Dezember 1941 in seiner Wohnung am Kurfürstendamm verstarb.

Und nicht umsonst läßt sich die Burg als Krönung seines Lebenswerkes bezeichnen - denn gerade hier spiegeln sich seine gewagten Stilexperimente überdeutlich wieder. Seine Zeitgenossen reagierten erstaunt darauf, und sie waren in ihrem Urteil zum Teil verunsichert. In Fachkreisen galt Sehring als ein umstrittener Architekt, der sich besonders durch Kühnheit und Originalität auszeichnete ohne sich jedoch etwa zu weit von den traditionellen Formen und Gestaltungsprinzipien zu entfernen. Stets bedacht auf Einbeziehung und Wirkung des Umfeldes, stets seiner architektonischen Handschrift treu bleibend. Unter anderem greift er immer wieder auf die Verwendung von Originalen sowie dekorativen Elementen wie Löwen, Obelisken, Putten, geflügelte Engelsköpfe, Girlanden, Widderköpfe zurück - und wer die Roseburg offenen Blickes besucht, wird dies unweigerlich wiedererkennen und bestätigen.