Gedenkhalle für Königin Louise, 1891/1892

Neustrelitz, Schlossgarten

Als die Gemahlin von König Friedrich Wilhelm III, die allseits beliebte Königin Louise (Luise) von Preussen (1776-1810), Herzogin zu Mecklenburg-Strelitz, im Juli des Jahres 1810 ihrem Vater in der Nähe von Neustrelitz einen Besuch abstattete, erkrankte sie und verstarb mit nur 34 Jahren. Ihr zum ewigen Gedenken ließ Bruder Großherzog Georg einen hölzernen Tempel im Schlossgarten errichten – allerdings war das Bauwerk nicht für die Ewigkeit gemacht, sondern nur aus Holz und musste im Jahr 1890 abgerissen werden.

Dieser Umstand verhalf Bernhard Sehring zu einem Auftrag, nämlich den Bau einer neuen ebenso würdigen Gedenkstätte. Der Berliner orientierte sich dabei, naheliegend, an der eigentlichen Ruhestätte der Königin Louise, nämlich dem Mausoleum im Park des Schlosses Charlottenburg. Somit strahlt der auf einer Anhöhe inmitten des Neustrelitzer Schlossparks gelegene Tempel eine würdevolle Schlichtheit aus.

Für die Ausstattung im Inneren des Tempels fertigte der in Neustrelitz geborene und seit 1831 in Berlin lebende Bildhauer und Rauch-Schüler Albert Wolff aus Marmor eine Kopie der prachtvollen Grabstatue / Sarkophag von Ch. D. Rauch an. Interessanterweise (!) zeichnet Bernhard Sehring nur wenig später für die Grabstätte genau dieses Bildhauers verantwortlich (siehe unsere Seite zum „Grabmal für Albert Wolff”, 1892).

Bei besonderen Anlässen öffnet sich dem Besucher die massive und eindrucksvolle Tür zum Inneren des Tempels

Weithin sichtbar die goldene Beschriftung am Portal

Die Säulen im Eingangsbereich werden dem bewusst tempelhaften Wirkung der Gedächtnishalle gerecht

Schlichte Eleganz auch an der rückwärtigen Front

Insgesamt 4 reich verzierte Lüftungsgitter aus Metall an der Holztür

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