Walpurgishalle, 1901

Hexentanzplatz Thale

Was wäre der Hexentanzplatz in Thale im schönsten Ostharz ohne die Walpurgishalle. Wählt man statt der Seilbahn den zugegebenermaßen etwas beschwerlicheren Auf- oder Abstieg zum Hexentanzplatz, so erblickt der Wanderer recht idyllisch unter alten Bäumen gelegen die märchenhaft anmutende Walpurgishalle - fast gänzlich aus Holz und regelrecht über allem wachend der einäugige bärtige Wodan - der oberste germanische Gott, wie überhaupt am und im gesamten Bauwerk Sinnbilder des alten germanischen Kulturreiches allgegenwärtig sind.

Für die Walpurgishalle haben sich zwei bekannte Künstler zusammengetan: der Kunstmaler Hermann Hendrich (1854-1931) und der Architekt Bernhard Sehring (1855-1941). Während Hendrich mittels seiner fünf überdimensionalen Wandgemälde ausschließlich mit Szenen aus der deutschen Mythenwelt das Innere der Halle prägt und man den Eindruck bekommt, das Häuschen ist allein für die hohe Wirkung dieser Bilder geschaffen, rundete Sehring das ganze Arrangement künstlerisch-baulich ab.

Seit 1901 hat die Walpurgishalle sämtlichste Epochen überstanden, im neben dem Haptraum gelegenen kleineren Ausstellungsraum kann der geübte Besucher über den mit Sagenszenen bestückten Vitrinen die überklebten Überschriften aus DDR-Zeiten erkennen - weshalb auch nicht. Gedämpftes Tageslicht scheint durch die aufwendigen Bleiglasfenster im Dach und insgesamt ist und bleibt die Walpurgishalle ein historisches Denkmal aus der Zeit der Jahrhundertwende.

Wesentlich detailliertere Beschreibungen, insbesondere zu den Gemälden und natürlich in vollem Umfang über das Schaffen der Künstler, findet man in den an der Kasse erhältlichen "Begleitenden Worten" mit entsprechenden Illustrationen.

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