Delphi-Palast, 1927/1928

Berlin-Charlottenburg, Kantstraße
(zerstört)

Ein detailreicher Blick in das Innere des Delphi-Tanzpalastes - der schönsten Vergnügungsstätte Europas – so die Beschriftung auf der Rückseite der Ansichtskarte

Eigentlich unweigerlich mit dem Theater des Westens verbunden war und ist, nun in anderer Hinsicht, der Delphi-Palast. Einst, 1927/28 und somit 32 Jahre nach der Grundsteinlegung des Theater des Westens, als Tanzlokal errichtet. Inmitten des vorgelagerten Theatergartens und mit der markanten sogenannten Kaisertreppe, einem Zugang zum Theater. Den spektakulären Sternenhimmel im Inneren des Delphi-Palastes ließ Sehring sogar patentieren.

Der Delphi-Palast war Sehrings letztes Bauwerk und er erlebte dessen Zerstörung, wie auch die zahlreicher anderer seiner Gebäude, im 2. Weltkrieg nicht mehr. Das Berliner Architektenbüro Brader & Buggenhausen sanierte das Gebäude in den Jahren 1948/49 (über)gründlichst und es kam, bis zum heutigen Tage, zur Nutzung als Kino.

Das Gebäude existiert bedauerlicherweise heute nicht mehr - ein "Filmpalast" gleichen Namens befindet sich an jener Stelle. Die Gartenanlage und wohl auch die historische Fassade des Delphi wurden 1997/98 rekonstruiert und eingangs der Freiterrasse veranschaulicht eine große Tafel den gesamten ehemaligen Delphi-Palast und erinnert an seinen Architekten: Bernhard Sehring.

Textauszug von der Tafel:

... und damit eine eindrucksvolle Verbindung zu dem von ihm geschaffenen Ensemble aus Theater des Westens und Delphi-Palast geschaffen.

Aus wiedergefundenen Teilen sowie noch vorhandenen alten Mauer- und Säulenresten wurde die prachtvolle Architektur von Bernhard Sehring jetzt rekonstruiert.

Mit dieser historischen Ansichtskarte wirbt der „Delphi-Palast-Betrieb” Berlin-Charlottenburg 2/ Kantstraße 12a für „Berlins schönen Tanzpalast”. Die Freifläche zwischen Delphi und der Theater des Westens-Terrasse lud zum Verweilen ein.

Besonders eindrucksvoll ist der Blick von der Fasanenstraße zum Eingang des Delphi-Filmpalastes: Zwei hohe Granitsäulen markieren links und rechts den Zugang. Vier liegende Sphinxen bewachen die Vorfahrt. Auf Pfeilern thronen Schmuckvasen. Die Steintreppe zur Kantstraße wird geschmückt von vier Betonsäulen mit Lichterkranz und symbolisierter goldenen Flamme. Eine Diagonalsternmauer, gegliedert durch Zwischenpfeiler mit Männerkopf-Reliefs rundet das Gesamtbild ab.