Grabmal für Kurd von Schlözer, 1895

Berlin-Kreuzberg

Wie zahlreiche weitere würdige Gräber wurde auch dieses in die Reihe der „Ehrengräber” aufgenommen.

Sehring machte während seines Rom-Aufenthaltes (1883-1885) die Bekanntschaft von Kurd von Schlözer (1822-1894), welcher zu jener Zeit als anerkannter deutscher Politiker in Rom diplomatischen Aufgaben nachging, nachdem er 1882 zum preußischen Gesandten am Heiligen Stuhl berufen war.

Schlözer selbst wurde am 05.01.1822 in Lübeck als 2. Sohn einer Gelehrtenfamilie geboren und machte Karriere als Geschichtsschreiber, Legionatsrat, Diplomat und Vertrauter Bismarcks, wobei es ihn sowohl beruflich als auch persönlich immer wieder nach Rom verschlug, bis nach seiner Pensionierung 1892. Ein Jahr später erst zog er nach Berlin, wo er allerdings 1894 verstarb.

Das in sehr gutem Zustand befindliche Grab auf dem Kirchof der Jerusalem-Gemeinde in Berlin-Kreuzberg.

Im Auftrag der Hinterbliebenen entwarf Bernhard Sehring sodann das Grabmal und es kann wahrlich davon ausgegangen werden, dass Sehring dies mit Hingabe tat, denn ein Blick auf das erhaltene (um 1980 saniert) „Ehrengrab Land Berlin” lassen Respekt und Feinfühligkeit erkennen. Ein vertrautes sehringtypisches geflügeltes Putten/Engelsgesicht blickt vom dreieckigen Giebel, welcher von 2 hohen Säulen getragen wird, auf die letzte Ruhestätte und zwar auf dem Kirchhof IV der Jerusalem-Gemeinde in Berlin-Kreuzberg, Bergmannstraße. Auf der Grabtafel steht der Name Kurd von Schlözer - getauft war er als Conrad Nestor.

Im Rahmen dieses Grabmal-Auftrages gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang zur Roseburg, denn als Gegenleistung erhielt der Architekt laut Überlieferung eine markante Brunnensäule an der Wasserkaskade im Roseburg-Park.

Bauwerk zurück
Zur Übersicht der sonstigen Bauten
Bauwerk vor